Edith Buttingsrud Pedersen
(weiblich)
Tanz
Meinen Unterricht in einem Text zu beschreiben, ist ziemlich schwierig, da er sich je nach den Menschen, mit denen ich arbeite, immer wieder ändert. Ich könnte jedoch sagen, dass mein Hauptaugenmerk darauf liegt, ein hohes Maß an Zuhören im weitesten Sinne und Porosität beim Tanzen und Performen zu schaffen und Werkzeuge dafür zu vermitteln. Mein Ansatz beruht auf score-basierter Choreographie und Improvisation und realisiert sich als fortlaufende Forschung und ständige Neubewertung der gegenwärtigen Prozesse. Mich fasziniert der menschliche Körper, seine physischen und kognitiven Fähigkeiten, die Vielfältigkeit seiner Ausdrucksweisen und seine Fähigkeit zu immer neuen Metamorphosen. Wir werden nach einer komplexen Physikalität und einem Ausdruck des Körpers suchen, der sowohl individuell ist als auch das "Ganze" einbezieht: die Gruppe, den Raum, den Ton, den Zuschauer, das Stück. Wir werden über unsere Egos sprechen und darüber, wie wir mit ihnen auf der Bühne umgehen können. Wir werden verschiedene Motoren für die Kreation von Bewegung verwenden, wie z.B.: Bildimprovisation, Berührung, Umgang mit dem Gewicht eines anderen Körpers, Partnerarbeit, emotionales Gedächtnis, Zustände des Geistes und die Verkörperung einer Figur. Wir werden darauf hinarbeiten, den Körper und den Geist aus seinen Determinationen und gewohnten Bahnen zu befreien, und uns gegenseitig ermutigen, Schichten von Komplexität in unserer Körpersprache und unserem performativen Ausdruck zu entwickeln. In besonderem Maße möchte ich alle Beteiligten ermutigen und ihnen Raum geben, neugierig zu sein, das Groteske, Unbeherrschte, Fragile und Verletzliche zuzulassen. Ich unterstütze einen Raum, in dem wir suchen, spüren und wissen können, was wir machen und was es für uns bedeutet und wer es ansieht, wenn wir es machen. Ich glaube an den Austausch, die Suche, das Ausprobieren, das Scheitern, als wesentlichen Teil des Schaffens, eine nicht-hierarchische Arbeitsumgebung und einen kollaborativen Prozess. Hinter jedem Choreographen oder Regisseur steht ein Schwarm von Tänzern, Schauspielern, Assistenten, Freunden, die die Arbeit ermöglichen.
KÜNSTLER STATEMENT
"Ich sehe meine Arbeit als Macher mit großer Verantwortung für das, was meine Arbeit tut. Ich glaube, dass Kunst im Allgemeinen die Möglichkeit hat, ein Gefühl der gesellschaftlichen Empathie und ein Gefühl für "uns" zu schaffen, sie kann uns helfen, die Dinge zu sehen, die wir gemeinsam haben, anstatt die, die wir nicht haben. Sie kann uns helfen, über unsere eigene Dummheit und manchmal absurde Natur zu lachen. Mein ziel ist es, werke zu schaffen die alle sinne in Anspruch nehmen, und eine haptischen und zugleich poetischen Erfahrung bietet, nicht nur zur Gegenstand passiven Betrachten werden.“ Ich verstehe meine Arbeiten als eine kontinuierliche Forschung, die eine Reihe von Perspektiven zu Themen wie Instinkt, Identität, Image, soziale Konstrukte und Compassion im weitesten Sinne entwickelt. Ich werde inspiriert von Beziehung, gelingender und misslingender Kommunikation, von Liebe als Verb, von Dingen, die ich über mich selbst und "uns" nicht verstehe, und von Verhaltensweisen, die ich merkwürdig, lustig und grotesk finde. Meine Arbeit dient dazu, ein Bewusstsein für kritische gesellschaftliche Themen zu schaffen und begreift sich als Reflexion auf die menschliche Natur und ihre Entwicklung. Durch meine Arbeit mit Schauspielern und Nicht-Tänzern: mit Körpern, die möglicherweise einen tänzerischen Hintergrund haben oder auch nicht, habe ich ein Interesse und den Wunsch entwickelt, mit verschiedenen Arten von Darstellern zu arbeiten, und trotz meines eher klassischen Tanzhintergrunds nicht nach dem "perfekten" Tänzerkörper zu suchen, sondern nach der Schönheit im unperfekten, ehrlichen und zuweilen grotesken Ausdruck. Mich reizt die Abstraktheit der Kunstform Tanz, weil sie eine sinnliche Erfahrung ist, die die Menschen in der Vielfalt ihrer Erfahrungen vereint, und ich bin ständig auf der Suche nach innovativen Methoden, um Bewegung in eine Sprache zu übersetzen, die einem diversen Publikum zugänglich ist und in dem, was sie ausdrückt, konkret ist. Ich bin fasziniert von der Form des "Theaters" an sich, denn die Vorstellung, Menschen in einen Raum zu setzen, um meine Arbeit zu sehen, kann für den Betrachter sowohl äußerst bereichernd als auch fast gewalttätig sein. Das Spielen mit der einfachen Natur einer Form, wie die unmittelbare Reaktion des Publikums im Theater oder die Wiederholung, die Idee der Unvergänglichkeit im Film, finde ich sehr interessant. Ich bin der Meinung, dass Formen und Fähigkeiten dazu da sind, in Frage gestellt zu werden und mit ihnen gespielt wird. Ich glaube an die Schaffung von "Gesamtkunstwerken", die sich darauf konzentrieren, was sie bei den Menschen bewirken, und nicht darauf, wer sie macht, und die jedes beliebige Werkzeug benutzen, das das Projekt braucht. Ich bin der starken Überzeugung, dass die Zeiten, in denen Tanz nur Tanz und Theater nur gesprochenes Wort war, vorbei sind. Es ist Zeit für Kollaboration, Austausch und Un-Boxing.
BIOGRAPHIE
Edith ist eine in Berlin lebende dänische Tänzerin, Choreographin und Dozentin. Ihre Ausbildung an der Ballettakademie Kopenhagen und an der Iwansson International School of Contemporary Dance beendete sie 2011 in München. Seitdem hat sie als Tänzerin für Dali Touiti, Jiří Kylián/Karine Guizzo, Sebastian Prantll/TanzAtelier Wien, Stephan Dreher, Ilona Roth/Transitheart Productions, Rasmus Soerinus/CampNorr/Varq de Alvo Co. Joao Cidade, Corinna Speith, FIGURA Ensemble, Doris Schäffer/Regenbogen Tanztheater, Frank Balve, Martin Eder, RP KAHL, Jahman Davine, Zawirowania Dance Theatre & DOT504 with Thomas Steyart und viele weitere gearbeitet. Im Jahr 2018 gründete Edith zusammen mit 3 anderen Tanzkünstlern die Company HAA, eine kollaborative Plattform für tanzbezogene Kunst, die meisten Arbeiten Ediths werden unter dem Namen Company HAA veröffentlicht. Zu ihren jüngsten Arbeiten gehören: "Methods of Completion, a being that causes it self" (entstanden während einer Residency in den Ada Studios), "smell.me.ordinary piece" (für ROZBARK dance Theater Bytom), "Fate of the Galaxies" (Gewinner des Jury-Preises 100° Berlin), "after a murky blush", uraufgeführt beim 10-jährigen Jubiläum des Acker stadt Palastes, "Before we Die" und "you.topia" ein Bewegungstheaterstück mit dem Ensemble des Nationaltheaters Radu Stanca Sibiu Rumänien. 2022 fand die Premiere ihrer preisgekrönten Kurz tanz filme "Os, Ingen" und "In Venus" statt. Schließlich erhielt Edith zusammen mit ihrer Kollegin Sarah Plattner 2023 die Artists in Residency beim Schäxpir Festival in Linz, wo sie ihr erstes Stück für Kinder "Elefanten in Blutadern" kreierten. Ihre aktuelle Forschung "my texture through a lense" wurde von DIS-Tanzen gefördert.
Edith erhielt das Ehrenstipendium 2021 des "Peter, Ingrid og Ralph Hernöe`s Fond" als Anerkennung für ihre Arbeit als Tanzkünstlerin. Darüber hinaus entwickelt Edith Choreographien für Spielfilme, Theaterstücke und Opern, in Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Rolf Heim (Royal Opera, Kopenhagen), Morten K. Rosen, Per Linderoth, Florian von Hoerrmann, Valquire Velkovicq, Michael Venus' für den Film "Sleep" (Premiere auf der Berlinale 2020), Florin Vidamski zuletzt am Tomca Sandor National Theater in "Robbers" (nominiert für den Uniter-Preis), "Antigone, ein Requiem" und mit Hunor von Horvath für "The Maids", beide im Teatrul National Radu Stanca. Edith gibt regelmäßig Workshops und entwickelt Tanzprojekte für und mit Schauspiel- und Regiestudenten*innen der Athanor Akademie- Fachakademie für darstellende Kunst in Passau. Und is als Visiting Professor im West-Universität Temeswar tätig. Und gibt sonstige workshops für, Tanz Compagnie Cisne Negro in Sao Paolo, PerformUnion In Berlin, Phonix Tanz in Berlin und andere.
KÜNSTLER STATEMENT
"Ich sehe meine Arbeit als Macher mit großer Verantwortung für das, was meine Arbeit tut. Ich glaube, dass Kunst im Allgemeinen die Möglichkeit hat, ein Gefühl der gesellschaftlichen Empathie und ein Gefühl für "uns" zu schaffen, sie kann uns helfen, die Dinge zu sehen, die wir gemeinsam haben, anstatt die, die wir nicht haben. Sie kann uns helfen, über unsere eigene Dummheit und manchmal absurde Natur zu lachen. Mein ziel ist es, werke zu schaffen die alle sinne in Anspruch nehmen, und eine haptischen und zugleich poetischen Erfahrung bietet, nicht nur zur Gegenstand passiven Betrachten werden.“ Ich verstehe meine Arbeiten als eine kontinuierliche Forschung, die eine Reihe von Perspektiven zu Themen wie Instinkt, Identität, Image, soziale Konstrukte und Compassion im weitesten Sinne entwickelt. Ich werde inspiriert von Beziehung, gelingender und misslingender Kommunikation, von Liebe als Verb, von Dingen, die ich über mich selbst und "uns" nicht verstehe, und von Verhaltensweisen, die ich merkwürdig, lustig und grotesk finde. Meine Arbeit dient dazu, ein Bewusstsein für kritische gesellschaftliche Themen zu schaffen und begreift sich als Reflexion auf die menschliche Natur und ihre Entwicklung. Durch meine Arbeit mit Schauspielern und Nicht-Tänzern: mit Körpern, die möglicherweise einen tänzerischen Hintergrund haben oder auch nicht, habe ich ein Interesse und den Wunsch entwickelt, mit verschiedenen Arten von Darstellern zu arbeiten, und trotz meines eher klassischen Tanzhintergrunds nicht nach dem "perfekten" Tänzerkörper zu suchen, sondern nach der Schönheit im unperfekten, ehrlichen und zuweilen grotesken Ausdruck. Mich reizt die Abstraktheit der Kunstform Tanz, weil sie eine sinnliche Erfahrung ist, die die Menschen in der Vielfalt ihrer Erfahrungen vereint, und ich bin ständig auf der Suche nach innovativen Methoden, um Bewegung in eine Sprache zu übersetzen, die einem diversen Publikum zugänglich ist und in dem, was sie ausdrückt, konkret ist. Ich bin fasziniert von der Form des "Theaters" an sich, denn die Vorstellung, Menschen in einen Raum zu setzen, um meine Arbeit zu sehen, kann für den Betrachter sowohl äußerst bereichernd als auch fast gewalttätig sein. Das Spielen mit der einfachen Natur einer Form, wie die unmittelbare Reaktion des Publikums im Theater oder die Wiederholung, die Idee der Unvergänglichkeit im Film, finde ich sehr interessant. Ich bin der Meinung, dass Formen und Fähigkeiten dazu da sind, in Frage gestellt zu werden und mit ihnen gespielt wird. Ich glaube an die Schaffung von "Gesamtkunstwerken", die sich darauf konzentrieren, was sie bei den Menschen bewirken, und nicht darauf, wer sie macht, und die jedes beliebige Werkzeug benutzen, das das Projekt braucht. Ich bin der starken Überzeugung, dass die Zeiten, in denen Tanz nur Tanz und Theater nur gesprochenes Wort war, vorbei sind. Es ist Zeit für Kollaboration, Austausch und Un-Boxing.
BIOGRAPHIE
Edith ist eine in Berlin lebende dänische Tänzerin, Choreographin und Dozentin. Ihre Ausbildung an der Ballettakademie Kopenhagen und an der Iwansson International School of Contemporary Dance beendete sie 2011 in München. Seitdem hat sie als Tänzerin für Dali Touiti, Jiří Kylián/Karine Guizzo, Sebastian Prantll/TanzAtelier Wien, Stephan Dreher, Ilona Roth/Transitheart Productions, Rasmus Soerinus/CampNorr/Varq de Alvo Co. Joao Cidade, Corinna Speith, FIGURA Ensemble, Doris Schäffer/Regenbogen Tanztheater, Frank Balve, Martin Eder, RP KAHL, Jahman Davine, Zawirowania Dance Theatre & DOT504 with Thomas Steyart und viele weitere gearbeitet. Im Jahr 2018 gründete Edith zusammen mit 3 anderen Tanzkünstlern die Company HAA, eine kollaborative Plattform für tanzbezogene Kunst, die meisten Arbeiten Ediths werden unter dem Namen Company HAA veröffentlicht. Zu ihren jüngsten Arbeiten gehören: "Methods of Completion, a being that causes it self" (entstanden während einer Residency in den Ada Studios), "smell.me.ordinary piece" (für ROZBARK dance Theater Bytom), "Fate of the Galaxies" (Gewinner des Jury-Preises 100° Berlin), "after a murky blush", uraufgeführt beim 10-jährigen Jubiläum des Acker stadt Palastes, "Before we Die" und "you.topia" ein Bewegungstheaterstück mit dem Ensemble des Nationaltheaters Radu Stanca Sibiu Rumänien. 2022 fand die Premiere ihrer preisgekrönten Kurz tanz filme "Os, Ingen" und "In Venus" statt. Schließlich erhielt Edith zusammen mit ihrer Kollegin Sarah Plattner 2023 die Artists in Residency beim Schäxpir Festival in Linz, wo sie ihr erstes Stück für Kinder "Elefanten in Blutadern" kreierten. Ihre aktuelle Forschung "my texture through a lense" wurde von DIS-Tanzen gefördert.
Edith erhielt das Ehrenstipendium 2021 des "Peter, Ingrid og Ralph Hernöe`s Fond" als Anerkennung für ihre Arbeit als Tanzkünstlerin. Darüber hinaus entwickelt Edith Choreographien für Spielfilme, Theaterstücke und Opern, in Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Rolf Heim (Royal Opera, Kopenhagen), Morten K. Rosen, Per Linderoth, Florian von Hoerrmann, Valquire Velkovicq, Michael Venus' für den Film "Sleep" (Premiere auf der Berlinale 2020), Florin Vidamski zuletzt am Tomca Sandor National Theater in "Robbers" (nominiert für den Uniter-Preis), "Antigone, ein Requiem" und mit Hunor von Horvath für "The Maids", beide im Teatrul National Radu Stanca. Edith gibt regelmäßig Workshops und entwickelt Tanzprojekte für und mit Schauspiel- und Regiestudenten*innen der Athanor Akademie- Fachakademie für darstellende Kunst in Passau. Und is als Visiting Professor im West-Universität Temeswar tätig. Und gibt sonstige workshops für, Tanz Compagnie Cisne Negro in Sao Paolo, PerformUnion In Berlin, Phonix Tanz in Berlin und andere.
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